Freitag, 12. Dezember 2025

Warum einem nachts übel werden kann – und was hilft

Nächtliche Übelkeit kann unter Keto vorkommen, auch wenn tagsüber alles stabil erscheint. Sie tritt oft plötzlich auf, meist zwischen ein und drei Uhr morgens, und fühlt sich eher flau als akut krank an. Häufig begleitet von Unruhe, leichtem Herzklopfen oder Magen­grummeln. Das ist unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos und gut erklärbar.

Die häufigsten Ursachen unter Keto

1. Elektrolyt-Mangel (vor allem Natrium)
Keto führt zu einer verstärkten Wasserausscheidung. Dabei gehen Elektrolyte verloren, besonders Natrium. Nachts, wenn der Körper in eine Ruhephase wechselt und Stresshormone kurz ansteigen, kann dieser Mangel spürbar werden – unter anderem durch Übelkeit.

2. Lange Esspause + sehr sauberes Keto
Wer früh isst, sehr kohlenhydratarm lebt und schon lange in Keto ist, hat nachts wenig metabolischen Puffer. Der Körper reagiert dann manchmal mit einem leichten Stresssignal, auch ohne echten Hunger.

3. Kombination aus Fett und leerem Magen
Fettige Getränke oder Speisen am Abend (z. B. Sahne im Tee) können auf nüchternen Magen verzögert Übelkeit auslösen – besonders nachts, wenn die Magenbewegung langsamer ist.

4. Reizstoffe am Abend
Schwarztee, Earl Grey, Kaffee (auch entkoffeiniert) oder Bitterstoffe können das Nervensystem und den Magen reizen – auch mehrere Stunden später.

5. Stressreaktion des Nervensystems
Der Körper schüttet nachts kurzzeitig Cortisol und Adrenalin aus. Wenn Elektrolyte fehlen oder der Körper sehr „leer“ ist, kann dieses natürliche Signal als Übelkeit wahrgenommen werden.

Soforthilfe bei nächtlicher Übelkeit

  • aufsetzen oder leicht erhöht liegen

  • ein paar Schlucke warmes Wasser mit einer Prise Salz

  • ruhig atmen, langes Ausatmen

  • keine Bittertropfen, keinen Tee, nichts Süßes

Meist bessert sich das Gefühl innerhalb weniger Minuten.

Vorbeugung: Was sich bewährt hat

  • abends gezielt Natrium zuführen, z. B. eine Tasse Brühe

  • Timing: ca. 2 Stunden nach der letzten Mahlzeit

  • Magnesium weiterhin am Abend, aber nicht ohne Salz

  • abends keine Schwarztees, keinen Earl Grey, keinen Kaffee

  • Fett lieber tagsüber, nicht spät auf leerem Magen

Das Ziel ist nicht „mehr essen“, sondern dem Nervensystem Sicherheit geben.

Warum passiert das nicht jeden Abend?

Der Körper ist kein Uhrwerk. Auch wenn die letzte Mahlzeit jeden Tag ungefähr gleich liegt, variieren andere Faktoren:

  • Salzaufnahme am Tag

  • Stresslevel

  • körperliche Aktivität

  • Flüssigkeitsmenge

  • Art der letzten Mahlzeit

  • Reizstoffe (Tee, Kaffee, Bitteres)

Manchmal reicht eine kleine Verschiebung (z. B. etwas weniger Salz, etwas mehr Stress), damit das Gleichgewicht kippt. An anderen Tagen passt alles – und es passiert nichts.

Das bedeutet nicht, dass „etwas falsch“ läuft.
Es bedeutet, dass der Körper fein reguliert und Rückmeldung gibt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen